Ein bisschen unbequemer

Vor einer Weile (ca. ein viertel Jahr) habe ich mir überlegt, dass es irgendwie doch nicht so toll ist, wenn ich alle Daten, die ich im Netz haben will, bei einer oder wenigen großen Firmen ablege (im Detail: google und facebook). Das gehört übrigens zum Thema „Behalten“ dazu… Also hab ich erstmal facebook abgeschaltet. Das ging ganz einfach, mir fehlt nix, ich habe nicht das Gefühl, was zu verpassen. So weit so gut. Dann habe ich versucht, google abzuschalten. Das ist schon um einiges schwieriger, weswegen ich hier auch das Präsenz verwenden muss: ich habe es nämlich noch nicht geschafft.

Zunächst musste ich herausfinden, welche Dienste ich denn alle genutzt habe – das war schon gar nicht so einfach, an vieles konnte ich mich gar nicht mehr erinnern (z.B. buzz). Schließlich kam ich auf: mail, calendar, docs und picasa, später dann noch kurz plus. Zur Recherche natürlich die web-Suche, maps, scholar und die Bildersuche. Außerdem hatte ich durch das google-Profil automatisch einen youtube-account und vieles mehr. Nachdem ich das alles zusammen hatte, habe ich nach Alternativen gesucht. Dass ich zu Hause am Mac und auf Arbeit am PC arbeite, und das alles synchronisieren wollte/musste, hat die Suche nicht grade erleichtert. Außerdem wollte ich mich jetzt lieber auf viele kleine Firmen verteilen, am liebsten open source und/oder freeware mit Spendenbutton.

Einiges hat trotzdem ganz gut geklappt:

  • Mail: das war einfach. Thunderbird ruft jetzt meine eigene Mietserver-Adresse und die Uni-Mail ab.
  • Calendar: das war schwierig, läuft jetzt aber auch über Thunderbird und einigermaßen aktuell ist es auch. Nur mit andererleuts Terminen ist es manchmal ein bisschen unbequem.
  • Docs: ersetzt durch die Dropbox. Hab ich aber eh nie viel verwendet.
  • Picasa: erst mal alles runtergeladen. Wann ich die Bilder mal wieder wo hin tue, und wie, weiß ich noch nicht.
  • Plus: siehe facebook. Kaum genutzt, nicht vermisst.

ABER: seit gestern versuche ich nun auch, auf die google-Suchtools zu verzichten. Das ist richtig unbequem. Ich google jetzt nicht mehr, ich metager‚e und duckduckgo‚e. Das klappt meistens ganz gut.

Webseiten habe ich bis jetzt alle gefunden, die ich brauchte. Für die Bildersuche habe ich allerdings noch keinen Ersatz gefunden. Andererseits schadet das vielleicht auch nicht, denn verwenden kann man das Gefundene für eigenes eh meistens nicht…

An google-scholar führt allerdings manchmal kein Weg vorbei. Die akademischen (bibliothekarischen) Angebote liefern einfach nicht genug pdfs. Wenn ich echte Bücher will, geh ich sowieso auf die Bibliothekssuche, wenn ich aber nen „schnellen Artikel“ suche, helfen die mir nicht- oder nur selten. Auch ein Fall von unbequem, geht aber.

Bleibt ein Dilemma: maps. Ich habe mich zwar inzwischen mit OpenStreetMap angefreundet, sogar selbst schon einen Benamsungsbeitrag geleistet, aber als ich einen Stadtplan von Zürich zum Mitnehmen ausdrucken wollte, habe ich am Ende doch wieder zu google-maps gegriffen. Das Problem ist nicht, dass google irgendwelche Daten hätte, die OSM fehlen oder so – nein, es sieht einfach übersichtlicher aus. Da kannste sagen, wasde willst. Und: ich habe noch keine Möglichkeit gefunden, mir mit OSM Routen zu berechnen. Falls da wer was kennt…

Also, jemand Tips für Bildersuche, Maps und Routen? Oder hübsche selbsthostbare Bildergalerien?

7 Gedanken zu „Ein bisschen unbequemer“

  1. Das Problem ist nicht, dass google irgendwelche Daten hätte, die OSM fehlen oder so – nein, es sieht einfach übersichtlicher aus. Da kannste sagen, wasde willst.

    Da hat arnalyse.de mal einen Blog-Artikel im Google-Reader geshared, der sehr schön erklärt, warum Googlemaps übersichtlicher sind als die anderen Angebote. Doch dummerweise würd ich den nur im Googlereader unter den gesharedten Artikeln wiederfinden. Aber den Reader hat Google ja abgeschaltet. Einfach so. Ein Grund mehr, alles aus Google abzuziehen.

  2. Weil sie es besser raushaben, welche Info man auf welcher Zoomstufe braucht bzw. wie man die Schriftgröße der Benamsungen an die Straßen/Häusergröße anpasst?

  3. Nee, ich glaube im Wesentlichen irgendwie (hab das nicht mehr so genau im Kopf) wie Beschriftung und beschriftete Objekte angeordnet werden. Das war ziemlich kleinteilig, sagen wir so: der Artikel konnte es nicht in 140 Zeichen erklären.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert