Krank

Krankheiten und die Angst davor prägen die letzten Jahre: Es ist immer noch Pandemie. Wir haben es zwei Jahre ohne Ansteckung geschafft, sind alle geimpft. Aber bald will keiner mehr mitmachen bei der Vorsorge und dann wird es uns schon noch erwischen. Meine beiden wichtigsten Kolleg*innen kämpfen wieder gegen Krebs (und gewinnen). Meine Knie sind morsch, nur noch Wassergymnastik und Radfahren in niedrigen Gängen ist angeraten. Die Gedanken sind krank vor Sorge, Schuld und Last.Und dann sorgt auch noch so ein Hanswurst im Osten dafür, dass jede Menge Menschen hier ankommen, die Hilfe brauchen. Sie kommen sogar direkt an meinen Arbeitsplatz. Leichter war helfen nie. Also werde ich helfen. Ich lerne etwas ukrainisch: pryvit. yak tebe zvaty? tu khotiv by zi mnoyu pohraty? spasibi. bud laska. do pobachennya. Ich habe ein paar Puzzle eingepackt. Ich überlege, was man sprachunabhängig spielen kann. Und dann werde ich versuchen, mich nützlich zu machen.

Zwischen all dem wachsen die Kinder auf. Das ist ihr Alltag. Erschöpfte Eltern, die dünnhäutig und ungeduldig werden. Ausgebrannte Lehrerinnen und Erzieherinnen, die ständig mehr arbeiten als sie sollten. Trotzdem geben sich alle Mühe: es wird gebastelt, es wird gelernt, es werden Erfolge gefeiert und Hallenbäder besucht. Die Kinder rebellieren abends und am Wochenende, um dann wieder Mo-Fr zu funktionieren. Dieses Jahr markiert das Ende unser aller Kita-Zeit. Und das ist auch gut so.

 

 

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