Dieser Berlinale-Auftakt war der amerikanischste Film im ganzen Programm. Das ist ja sonst schon nicht so meins, also war auch das eher grenzwertig. Es geht um einen Jungen, dessen Vater in einem der TwinTowers umkommt. Der Vater ist ein Über-Mann: liebender Ehemann, fürsorglicher Vater für einen sozial auffälligen Jungen, guter Sohn (die Großmutter wohnt gegenüber), beruflich erfolgreich und wer könnte all das besser verkörpern als: Tom Hanks? Die Mutter (Sandra Bullock) ist in erster Linie überfordert, begräbt einen leeren Sarg, wie so viele, und wird am Ende aber auch noch zur Über-Mutter. Wie ein Kind bei solch perfekten Eltern derart gestört sein kann, bleibt unklar. Wie auch immer, wir beobachten das Kind nun, wie es sich New York erobert, dabei einem vermeintlichen Auftrag seines Vaters folgend. Und jetzt sehen wir, wie die New Yorker zusammenrücken, zusammenhalten. Alle wollen den armen Jungen, der seinen Vater verloren hat, trösten. Sie stehen alle zusammen, durch einen Zufall (den Nachnamen Black bzw. das Unglück) vereint, lang lebe Amerika.
Der Film ist klassisch amerikanisch-tränendrüsig gemacht, bei mir funktioniert das leider (bei mir funktioniert aber jedes heulende Gesicht in Großaufnahme, selbst das von Sandra Bullock). Ich bin dann aber trotzdem nicht zwingend ergriffen. Und so dachte ich die meiste Zeit des Films: der Junge muss zum Arzt, zum Kinderpsychologen, davon sollte New York doch voll sein. Aber nein, hier werden alle Schrullen ausgelebt, die Psychose ausagiert. Na, von mir aus…
Es ist im Film nichts, aber auch gar nichts gebrochen, von einer anderen Perspektive aus betrachtet, mehrdimensional. Nö. Nicht mal der Junge fragt, warum denn vielleicht dieses Flugzeug…
(Bild entfernt, aus Gründen)
Aber vielleicht muss ein Film über dieses Ereignis auch so sein. Es ist ein amerikanischer Film für ein vornehmlich amerikanisches Publikum. Und dafür ist er vielleicht genau richtig.