Vor einigen Jahren konnte man bei der Berlinale wirklich noch ganz entspannt online Tickets kaufen, während „die anderen“ sich an den Schlangen die Beine in den Bauch standen. Diese Zeiten sind definitiv vorüber. Für begehrte Filme (im Wettbewerb, mit Stars, günstige Zeiten, kleine Kinos) ist es inzwischen ein reines Glücksspiel. Um fünf Minuten nach zehn entscheidet sich, ob man noch vor oder bereits nach der unsichtbaren Grenze in die Warteschleife gerutscht ist – und wenns dann endlich weitergeht, eine Karte bekommt – oder eben auch nicht. Um 10:15 Uhr gibt es nur noch die Resterampe mit doofen deutschen Absolventenfilmen (sorry, liebe talentierte Absolventen, aber ihr geht einfach in der Masse unter), experimentelle Laiendarsteller-Fime aus dem Drogen-Milieu von Timbuktu und ähnlich skurilen Krempel, gerne auch in jedermann so geläufigen Sprachen wie Nahuatl mit englischen Untertiteln. Nunja.
Inzwischen sind die schlimmen „Perspektive Deutsches Kino“-Filme ja auch ins Forum-Programm gerutscht (siehe gestern) das heißt für mich für nächstes Jahr (memo an mich!) nur noch Wettbewerbsprogramm (für die guten) und Panorama (für die Exoten).
Jetzt ist der Kartenwahnsinn für mich zum Glück überstanden – ab jetzt gibt es nur noch entspannte Kino-Besuche.