Das war nun also mein erster (und, zugegeben, vermutlich auch erst mal mein letzter) Chris-Marker-Film. Aber ach nee und huch! 12 Monkeys hab ich natürlich auch irgendwann mal gesehen (und nicht verstanden).
Ich will gar nicht sagen, dass mir der Film nicht gefallen hätte, ich war nur über weite Strecken ziemlich überfordert. Vielleicht ist das aber auch genau die Absicht? Vieles fand ich auch sehr interessant, nicht nur historisch (es geht ums Ende des 2. Weltkriegs, als auf der japanischen Insel Okinawa Massenselbstmorde durchgeführt werden, ziemlich kurz vor der Atombombe), sondern auch kulturell (wie reden Amerikaner über „Japs“ und umgekehrt). Technisch war es auch interessant, spielt der Film doch Ende der 90er Jahre mit der Idee eines Computer-Netzes (genannt: Optional World Link), mit dem man auf alle digitalen Datenbanken der Welt zugreifen kann und auch muss, um ein bestimmtes Computerspiel zu „lösen“, dass die Erinnerung an eben jene Geschichtsfragmente bewahren soll.
Manche Szenen sind schmerzhaft lang, anderer so schön, dass sie viel zu kurz sind. Blödes Geschwafel wechselt sich mit Sätzen ab, die man sofort aufschreiben möchte. Und fast die ganze Zeit (106 Min) schaut man in dieses Gesicht:
(Bild entfernt, aus Gründen)
Kleine Anmerkung am Rande: Das ist die Mutter der „Diva Plava Laguna“ aus Luc Bessons „5. Element“…
Klarer Fall von: Kann man sehen, muss man aber wissen, worauf man sich einlässt. (Die Medienwissenschaftler nennen sowas übrigens Essay-Film) von einem der berühmtesten Filmemacher dieser Szene