Ich bin ein leichtgläubiger Mensch und als ben_ und ich uns neulich in vertrauter Runde übers Bloggen unterhielten, kam von ihm die Anregung, mal wieder mehr Kochrezepte zu verbloggen, und zwar – so nannte er das – aus der „schwarzen Küche“. Natürlich habe ich mir gleich messerscharf aus dem Kontext erschlossen, das mit dem mir unbekannten Begriff wohl „Kochen unter jedem Niveau“ gemeint sein muss, also so Dinge, die man kaum noch „kochen“ nennen kann. Nach einer kurzen Recherche hab ich aber festgestellt, dass erstens eine „Schwarze Küche“ was historisches ist und zweitens wohl sonst niemand den Begriff so verwendet, wie ben_ das tat und ich das verstanden habe. Die Recherche nach „schwarze Küche“ und „schlimme Rezepte“ ergab jedenfalls keine sinnvollen Treffer. Oder kennt den Ausdruck hier sonst noch wer?
Nichtsdestoweniger finde ich den Begriff – und vor allem die Art der Nahrungszubereitung – durchaus passend, spannend und interessant. Daher hier nun die „Erklärung“ zu obigem Bild:
Man nehme: 1 Päckchen Instant-Kartoffelbrei (darf ich nur essen, wenn der Herr ausm Haus ist), Wurst-Reste (in diesem Fall französische Salami, es gehen aber auch Schinkenwürfel, Kassler oder andere Reste) und Sauerkraut ausm Glas, Menge je nach Hunger. Den Kartoffelbrei nach freier Interpretation der Packungsanleitung (also mit Milch, Butter, Muskatnuss und Salz) zubereiten, den größten Teil des Krauts im Topf erhitzen. Währenddessen Wurst kleinschneiden. Ein bisschen kaltes Sauerkraut zum erhitzten geben (wechens der Vitamine), Brei auf den Teller, Wurst herumdrapieren und zuletzt das Kraut in die Mitte häufen. Könnter sagen, wasser wollt: ich finde, das schmeckt großartig! (Wer möchte darf sich den hohen Anteil an Vitamin C und Ballaststoffen gesundheitlich mit dem Gift aus dem Kartoffelbreipulver gegenrechnen).
Latrünich darfst Du jederzeit und immer wann Du magst Kartoffelbrei aus der Tüte essen. Hauptsache ich muss das nicht auch.
Ich hab überigens eine kleine Einleitung zur weißen und schwarzen Küche geschrieben. :]
Gebt den Instant-Kartoffelbrei frei!
@ben_: Ah! Siehste mal – you coined a term, sagt man da, glaub ich 🙂 Dann lass ich Zukunft auch die „auf den Teller tu“-Anleitung weg.
@strom: Jawoll!
ich darf nicht mal maggi kaufen, selbst wenn die chefin ausser haus ist 😉 ganze gänse, enten bzw. puter oder mein thunfisch-auflauf und einiges andere gehen auch schon mal gar nicht.
instant kartoffelbrei ist aber entgegen des schlechten rufs absolut okay und warum sollten wir (so von hausfrau zu hausfrau) uns die mühe machen, stundenlang kartoffeln zu reiben, wenn sie hinterher nur lieblos weggegessen werden.
in sachen beliebter ernährungs-irrtümer empfehle ich übrigens die samstägliche sendung von udo vollmer „mahlzeit“ beim dlf.
Ein schönes Filzkugel-Unterlegdings hast du da. Sowas sieht die Einrichtugsfachfrau sofort☺
wie jetzt, und wo ist der käse? und ketchup?
schwarze küche ohne die beiden ist höchstens anthrazit, würd ich sagen.
aber die telleroptik ist natürlich bombe. schön, wenn das anrichten länger dauert, als das kochen.
@Anne: Das Filzkugel-Unterlegdings hat der Autorin sogar so gut gefallen, dass sie das bestellt hat, dann im Museums-Laden noch eines gekauft hat und als dann das bestellte kam, ganz verblüfft war, dass wir schon zwei haben.
da hat der Kommentator leider recht… aber jetzt haben wir ein großes und ein kleines und wer weiß wozu es noch gut war… lala *rausred*
@hardy: es gibt aber auch (zumindest im Internet) die Theorie, dass in Instant-KaPü sogenannten „Sulfite“ drin sind und die lassen einen verblöden (Alzheimer und andere Demenzen etc.). Bin ich neulich erst drüber gestolpert – empfehle aber trotzdem keine Suche danach, denn es war eine ziemlich obskure Seite.
Schmeckt trotzdem.