Jahresrückblick 2011

Es ist der 31. Dezember, was soll man da anderes machen als Revue passieren lassen, was einem im Jahr zuvor passiert ist. Schon mal vorneweg: dies Jahr war vielleicht eines der glücklichsten meines ganzen Lebens und auf jeden Fall das glücklichste bisher. An das meiste, was hier steht, kann ich mich nur dank meines E-Mail-Archivs erinnern. Dementsprechend fehlen gelesene Bücher, viele Filme und andere Einflüsse – das muss ich nächstes Jahr besser machen.

Januar

Das Jahr begann mit meiner ersten selbst-gehosteten Silvesterparty – zu der explizit alle eingeladen waren, die a) entweder sich nicht entscheiden konnten, zu welcher Party sie wollten; oder b) zu keiner eingeladen waren. Das ergab eine recht bunt gemischte Gruppe mittel-besoffener Mittzwanziger bis -dreißiger und eine ziemlich lustige Fernsehprogrammkommentiererei. Dann gings sehr cineastisch weiter mit einem „Nowhere boy“ und „Small world“-double feature, und Fellinis 8 1/2 im Off-Kino.
Ansonsten war der Januar ziemlich trübe, was mir reichlich zu schaffen machte – ich habe mich auf aussichtslose Stellen beworben und an diversen Diss-Kapiteln versucht. Dann war

Februar

und somit Vorlesungsende, immer ein herbeigesehnter Termin. Auf Grund der schwierigen Schreiberei bin ich einer Selbsthilfegruppe beigetreten. Wir heißen nicht wirklich so, aber für mich war es sowas – und das wichtigste: es hat geholfen.
Außerdem fiel in diesen Monat mein 30. Geburtstag, den ich mit Sophie Rois und René Pollesch in der Volksbühne gefeiert habe („Ein Chor irrt sich gewaltig“ ). Ich glaube, ich habe noch nie so viel gelacht im Theater. Einer der besten Geburtstage ever. Umrahmt wurde das Ganze von der Berlinale und somit Urlaub mit schlechtem Gewissen (Diss). Die allgemeine Unzufriedenheit und Selbstzweifel habe ich offensichtlich gekonnt überspielt am wichtigsten Tag des Jahres: dem 16.2. Um 15:00 habe ich mich zum 2. Mal in den richtigen Mann verliebt (und er sich in mich, wie im Märchen). Der Film dazu war: Miranda July: The Future. (demnächst im Off-Kino in deiner Nähe!) Was danach passierte, weiß ich nicht mehr (man kann es sich denken). Und plötzlich war es

März.

Da musste ich leider wieder arbeiten, bin ansonsten auf Wolken durch den ICE zwischen Bielefeld und Berlin geschwebt, und ein mal auch in Hamburg gewesen – um was zu klären, und eine Freundin zu besuchen. Das war schön. Im


April

habe ich vermutlich den Semesterstart durchgeführt, in der Selbsthilfegruppe gejammert und mir Tips geholt, weiter mit irgendeinem Diss-Kapitel gekämpft und überall rosa Herzchen hingemalt. Der


Mai

war halt ein Standard-Semester-Monat, mit viel Liebe, ohne Kirschblütenfest sondern einfach nur so Hamburg. Mit der Diss bin ich ein Stück vorangekommen. Im


Juni

haben ben_ und ich ein Bright Eyes Konzert ausfallen lassen, aber immerhin Rainald Grebe in der Waldbühne gefeiert. Und wir waren beim Shakespeare-Festival in Neuss – was wir wiederholen wollen. Zwischendurch war Arbeit und die Ankündigung von noch mehr Arbeit bzw. das unwiderstehliche Angebot einer Aufstockung meiner Stelle auf 100%. Der

Juli

war wieder einer der schönsten Monate: Vorlesungen zu Ende, wieder ein herbeigesehnter Moment. Zur Feier des Sommers gabs eine Verlobung in Heringsdorf. Was mich irgendwie beflügelt haben muss, denn im

August

habe ich in Berlin die Diss zu Ende geschrieben – wie auch immer. Ich erinnere mich an ein paar Tage im beta-Haus und an ein paar Tage in einer Neuköllner Küche. Mehr ist da irgendwie nicht. Dafür brachte der

September

den nun endlich mal wohlverdienten Urlaub in Südfrankreich, der Wahlheimat von Patrick O’Brian, dessen Bücher ich in diesem Jahr begonnen habe zu verschlingen. Im Moment (nach Band 8) bin ich aber irgendwie ein bisschen abgehängt. Und dann war schon

Oktober

und somit Semesterstart, zum ersten Mal im Leben habe ich eine ganze Stelle und unglaublich viel Geld. Das war toll! Außerdem habe ich die Diss eingereicht und war damit meine größte Sorge der letzten 5 Jahre los. Hab ich da aber noch gar nicht so gemerkt. Im

November

habe ich jede Menge Geld ausgegeben, tolle Gutachten für meine Arbeit bekommen, war bei Munch in Bremen und bekam außerdem extrem vorzeitige Weihnachtsurlaubs-Sehnsucht – vermutlich auf Grund der vielen anderen Seh- und Sehnsüchteleien. Und ich habe angefangen, den ganzen Kram hier aufzuschreiben. Zu guter letzt kam, wenig überraschend, der

Dezember

und ließ mich in Glüxeligkeit dem Jahresende entgegentaumeln. Mit einem letzten Aufbäumen in Form der Disputation kurz vor Jahresende bin ich dann aber endgültig ins Feiertagskoma gefallen. Das war auch so ausgeprägt wie lange nicht.
Es gab noch ein paar fantastische Ausblicke auf das nächste Jahr, doch die kommen erst morgen ins Blog. So viel Zeit muss sein.

(ein paar Bilder entfernt, aus Gründen)

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