Strahlungen

Ich habe ja, seit ich in Zürich bin, Probleme mit dem Internet. Immer mal wieder fällt es stunden- oder tageweise aus. Dann geht es plötzlich wieder. Ich war schon kurz davor zu glauben, dass es am Wetter liegt, ist ja schließlich W-Lan.

Doch weit gefehlt! Heute habe ich es mal wieder meinem Vermieter gemeldet, weil ich seit Samstag quasi offline bin und schon Unmengen an Geld in mein yallo-Prepaid-Konto gesteckt habe. So ohne skype, das ist ja nix. Er hat mir dann verraten, dass er schon bei meiner Nachbarin oben drüber ist, weil bei ihr der Router steht. Als ich dann nach Hause kam, lief es und ich habe mich gefreut. Bis eben. Plöpp: aus. Ach was, noch nicht mal Plöpp! Einfach aus.

Also habe ich mal bei meiner Nachbarin geklingelt, eigentlich um sie zu fragen, ob sie vielleicht an einen Stecker gekommen ist oder sonstwas beobachtet hat. Aber dann zeigt sie mir, dass der Router („schon seit Monaten“) bei ihr vor der Tür steht. Die Kabel laufen zu ihr durch die Tür rein. Dann habe ich ihr erklärt, dass das Internet immer mal aus geht und man dann das Ding neu starten müsste und da sagt sie: „Nee, ich mach den aus. Wegen der Strahlung, damit das nicht so viel wird!“. Ähm. Hallo? Also, grundsätzlich, als Tochter einer strahlungsängstlichen Mutter, habe ich da ja Verständnis für. Aber könnte sie dann nicht wenigstens Bescheid sagen? Oder zumindest mein Vermieter? Ich hab ihr dann erklärt, dass ich aus beruflichen Gründen darauf angewiesen bin, jederzeit ins Internet zu können. Und dann habe ich ihr noch in meinem unendlichen Edelmut angeboten, nachts das Ding auszumachen. Ist ja nur ein Stockwerk höher. Trotzdem. Blöd ist das schon. Jedesmal im Nachthemd durchs Treppenhaus? Hoffentlich wird das jetzt kein ewiges Hinundher mit Ein- und Ausschalten. Da hätte ich ja Spass dran… Ist ja nicht so, als würde ich hier zum Sozialtarif wohnen…