Jahresrückblick 2015

Dann wollen wir mal…

Vorsätze aus dem letzten Jahr waren – mit Kommentaren:

  1. Das Kind mehr tragen.
    Sagen wir mal so, ich habe es versucht. Aber seit das Kind laufen kann (ich glaube, Februar?) will es das auch dauernd. Bestenfalls darf ich noch auf Arm oder Schultern tragen, egal, wie schwer mir das fällt. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Aber alles schöne geht halt mal vorbei. Nächstes Jahr darf ich vermutlich gar nicht mehr tragen.
  2. Bescheidener, toleranter und demütiger sein.
    Weiß nicht. Halbhalb vielleicht. Es gab sicher genug Gelegenheiten zu mehr Demut. Ein paar habe ich eventuell genutzt.
  3. Mein Kind noch mehr mit Liebe zuschütten. Und weniger meckern.
    Definitiv nein. Es gelingt mir viel zu selten, dem Kind genau dann mehr Liebe zu geben, wenn es davon mehr braucht. Weil es dann so furchtbar anstrengend ist und ich meist eh schon nicht mehr in Bestform. Das finde ich sehr schade. Vermutlich sind da aber auch meine Ansprüche recht hoch (vergleiche Punkt 2). Ich meckere immer noch so viel. Und das Kind weint. Jeden Tag. Hmpf.
  4. Aussortieren: materiell, ideell, personell.
    Ja. Geschafft. Wir haben sehr viel materiell entmüllt. Ich habe mich ideell von einigen Dingen verabschiedet (was ich alles nicht mehr machen will). Und zu „personell“ muss ich sagen, dass ich mich dieses Jahr zu Weihnachten einfach nicht mehr aufraffen konnte, mich bei den letzten beiden Schulfreundinnen zu melden, zu denen ich noch Kontakt hatte. Es ging einfach zu oft von mir aus.
  5. Mehr über Feminismus lernen.
    Oh ja. Ich bin einem feministischen Lesezirkel beigetreten und wir ackern uns jetzt durch „Das andere Geschlecht“ von Simone de Beauvoir. Außerdem habe ich auch in meinen Kommissionen und (Neben)Ämtern in der Uni mehr über Feminismus und Gleichberechtigung gelernt, als mir lieb ist.
  6. Besser essen.
    Ich war von April bis November an 6 von 7 Tagen zuckerfrei. Im Januar gehts wieder weiter. Das gehört definitiv zu „besser essen“. Geht aber noch besser.

Bin ich zufrieden? Na klar, so im großen Ganzen schon. Aber ich habe auch bewusst einige Dinge nicht auf die Liste gesetzt, bei denen ich Schiss hatte, schon wieder zu scheitern. Und genau so ist es auch passiert.

6 Gedanken zu „Jahresrückblick 2015“

  1. Apropo Feminismus: Kennst Du den ‚Lila Podcast‘? Habe zwar noch nie etwas von Simone de Beauvoir gelesen, aber sie wird häufig im Podcast zitiert.

    Und apropo zuckerfrei: Hach, das möchte ich auch mal gerne schaffen. Gibts dafür Tricks?

  2. Tricks: einfach lassen und zwar komplett. Nicht reduzieren sondern schlicht nix mehr essen, wo Zucker drangetan wurde. Dann ist nach spätestens ner Woche die schlimmste Gier vorbei. Und dann kann man gucken, wie viel man sich genehmigen kann, oder wieder in die Zuckergier zu geraten.
    Und Ersatz besorgen: Apfelmark, Nüsse, evtl Trockenfrüchte (von denen aber nicht unbegrenzt essen), Obst für den süßen Zahn und ansonsten bei den herzhaften Lieblingsgerichten richtig satt essen.

  3. Ich finde, Du gehst da etwas zu hart mit Dir ins Gericht, gerade, was das Kind angeht. Mal davon abgesehen, dass wir glaube ich schon sehr weit vorne sind was Geduld angeht, finde ich es auch okay, wenn das Kind mal merkt, dass wir auch Grenzen haben. Insbesondere, weil wir selbst, wenn wir gestresst sind, immer noch superliebevoll mit dem Kind umgehen. Hier kannst Du Dir selber ruhig mal ein wenig mehr Bescheidenheit, Tolleranz und Demut zugestehen. 🙂

    Und: Auf die Liste vom nächsten Jahr bitte gerne auch die anspruchsvolleren Vorsätze! Utopien wollen Realität werden und Scheitern ist keine Schande.

  4. Danke für die Tipps. Das mit dem Apfelmark und den Trockenfrüchten fällt bei mir leider schon mal weg (Fructosemalabsorption). Aber ich probiere immer mal wieder Reissirup oder Traubenzucker zum Süßen, weil ich das besser vertrage.
    Muss mich gerade schon sehr zusammen reißen bei den ganzen Weihnachtssüßigkeiten, die man geschenkt bekommt. Aber wenn man einmal anfängt, kann man erstmal nicht mehr aufhören. Schlimm!

  5. Das mit dem Autofahren hat bei mir nach Jahrzehnten erst funktioniert, als das zweite Kind sich ankündigte und klar wurde, dass es überhaupt keinen Weg mehr drumherum gibt. Ich habe dann ein paar Fahrstunden zur Wiederauffrischung genommen und bin dann gezwungenermaßen jeden Tag gefahren. Das hat aber sehr gut funktioniert.

    Wäre ich nicht drauf angewiesen oder lebte ich in der Stadt, würde ich da trotzdem keinen großen Wert drauf legen.

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