Call the Midwife

Serienguckzeit, ich erwähnte es bereits. Da „Girls“ nun erst mal pausiert, schaue ich mir – thematisch sowohl zu meinen aktuellen Lebensumständen als auch irgendwie zu „Girls“ passend – die nächste Serie an. „Call the Midwife“ basiert auf den autobiograpischen Bestsellern einer englischen Hebamme und spielt in den 50ern in einem Armenviertel von London. Es geht um Liebe und Leben und das jeweilige Gegenteil davon. In jeder Folge wird mindestens ein Kind geboren, oft mehrere. Wir begleiten vier junge Hebammen und vier teilweise nicht mehr ganz so junge Ordensschwestern dabei, wie sie jeden Tag Gutes tun, weil es ihr Beruf oder ihre Berufung ist. Man erfährt, was für historische „Leichen“ England im Keller hat – Stichwort Armenhaus („workhouse“) – und bekommt ein Gefühl dafür, was Krieg anrichtet. Nicht nur mit der Generation, die ihn direkt erleben muss, auch mit den Kindern dieser Generation (und letztendlich auch deren Kindern, als irgendwie „uns“). Wir sehen dem medizinischen Fortschritt beim Werden zu (gerade gab es eine Reihenröntgen-Untersuchung zur TBC-Bekämpfung und natürlich wurden auch alle Schwangeren durchleuchtet – gerade die!), die Verhütungspille dämmert schon am Horizont und man ahnt, dass sie den Schwestern wohl sicherlich auch bald den Arbeitsalltag etwas durcheinander und Glaubensfragen aufwerfen wird.

Die Bücher und die Serie sind preisgekrönt. Völlig zurecht. Alles ist sehr detailgenau und liebevoll ausgestattet, ich mag die Schauspielerinnen (die übrigens, eine Ähnlichkeit zu „Girls“, auch nicht alle den heutigen medialen Idealen entsprechen), ich mag den englischen Humor und ich bin immer wieder zu Tränen gerührt.

Eine Warnung muss ich aussprechen: nicht angucken, wenn man vorhat, noch mal schwanger zu werden oder es gerade ist. Das guckt sich besser mit abgeschlossener Familienplanung, denn die Geburten sind natürlich oft (wenn auch längst nicht immer) irgendwie problematisch, dramatisch, riskant. Das möchte man alles gar nicht vorher wissen.

Ich bin am Ende von Staffel 2, fünf Staffeln gibt es bereits. Wenn ich fertig bin, ziehe ich wohl noch mal ein Fazit.

call2

2 Gedanken zu „Call the Midwife“

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