5 nach 12 für III nach 9

Judith Rakers macht mich wahnsinnig und da bin ich nicht die einzige. Man fragt sich ja schon hin und wieder, wie manche Leute so zu ihren Jobs kommen, aber in diesem speziellen Fall finde ich es besonders alarmierend. Ich kann behaupten, 3nach9 schon bald zwanzig Jahre zu gucken – also quasi immer mit Giovanni di Lorenzo und wechselnden Frauen.
Am liebsten war mir immer die unaufgeregte, sympathische und ehrlich neugierige Juliane Bartel (Bild entfernt, aus Gründen).

Die war immer ein neutraler, distanzierter Kontrapunkt zum schleimerisch-schwärmerisch veranlagten di Lorenzo. Das war ja so im Wechselspiel immer ganz unterhaltsam.

Dann kam irgendwann Amelie Fried, bei der ich mich gefragt habe, was dieses Klein-Mädchen-Getue („Ich weiß das nicht, erklären sie mir das“) immer soll. Lediglich beim Interviewen der Musik-Acts hat man gemerkt, dass sie doch eine gewisse Berechtigung auf Grund von Erfahrung in diesem Geschäft hat, da wurde sie mir beinah sympathisch bei.
(Bild entfernt, aus Gründen)
Warum sie nicht immer so gefragt und moderiert hat, bleibt mir ein Rätsel. Als sie dann ging, dacht ich, ok… So viel schlimmer kanns nicht werden. Und dann kam uns Judith.

Also, so leid es mir tut, seit ihrem Einstand ist das Niveau der Sendung noch mal um ein paar Grad gesunken. Die Entwicklung hin zum alleinigen Buch-, Film- und CD-Vorstellen der Gäste war vielleicht unvermeidlich, ein bisschen subtiler hätte ichs aber schon gern gehabt. Aber dass man die Gäste dann auch noch dauernd nach ihrem Privatleben ausfragen muss, das seh ich nun wirklich nicht ein. Es passiert ja wohl nach wie vor genug in der Welt, anlässlich dessen man Prominente nach ihrer Meinung fragen könnte! Aber nein:

(Videolink entfernt, da nicht mehr verfügbar.) „Zitat“ aus dem „Interview“: Wie wird man ihre Freundin, Frau Makatsch? Werden sie noch feucht, wenn sie ihren Ex im Kino sehen? Hallo…?

„Unterhaltung zum Mitdenken“, so der Slogan der Sendung ist das jedenfalls schon lange nicht mehr… Eher Unterhaltung zum Hirn-Ausschalten.

4 Gedanken zu „5 nach 12 für III nach 9“

  1. Das Interview ist wirklich irre. Man leidet schon richtig mit der Heike mit. Und wie brillant von ihr sich aus der Daniel Craig Nummer mit „Ich hab den Film gar nicht gesehen“ rauszuziehen.

    Super überigens auch der Blick von Sarah Kuttner, während die Frage gestellt wird!

  2. Also ich konnte zwar mit diesen Geselligkeits-Talkshows schon immer nicht viel anfangen, noch weniger als mit politischen Talkshows. Aber warum um alles in der Welt Judith Rakers da unbedingt mitmischen muss, verstehe ich nun gar nicht. Die sitzt ja auch dauernd in den ganzen öffentlich-rechtlichen Panel Shows, ich verstehe nicht warum da offenbar überall versucht wird, sie in der Unterhaltung unterzubringen. Judith Rakers ist nämlich einfach nur langweilig. Es gibt sehr wenige Personen, deren Langeweile für mich sogar physisch spürbar und anstrengend wird. Und ich habe da noch nicht mal besonders hohe Ansprüche. Aber die meisten sitzen dann ja auch zum Glück nicht dauernd im Fernsehen um blöde Fragen zu stellen.

  3. Also Mitleid für Heike Makatsch kann ich beim besten Willen nicht aufbringen: Erstens wurde sie wahrscheinlich von keinem gezwungen, sich in diese Show zu setzen, von der sie wahrscheinlich wusste, daß alle viel dööfer sind als sie selbst und zweitens wurde sie, als das Interview eigentlich schon vorbei war, vor der entscheidenden Frage – und da hat die Moderatorin ja vollkommen recht – vor die Wahl gestellt, ob sie diese Frage noch über sich ergehen lassen will.

    …und Sarah Kuttner: Hatte die nicht mal eine dieser Shows, in welchen u.a. nicht-medienerfahrene Passanten (vornehmlich Rentner), die gerade keinen Film zu verkaufen hatten, in Fußgängerzonen befragt wurden und ziemlich blöd rüberkamen, damit junge Menschen darüber lachen können? Also dagegen hat Judith Rakers langweilige Heike-Makatsch-Befragerei tatsächlich noch Stil.

  4. Also, Jungs:
    1. Diese Fragen waren durch die Bank blöde und langweilig. Mitleiden tu ich da allerdings nicht, das sind ja alles „Medienprofis“. Ich will halt nur nicht so gelangweilt werden. Ich mag es nicht, wenn das Fernsehen mir unterstellt, ich hätte solche Interessen – ich, oder eben die Facebook-Fans der Sendung, auf die ja am Schluss abgewälzt wurde.
    2. Natürlich wurde Frau Makatsch nicht gezwungen – solche Fragen hat sie trotzdem nicht verdient. So funktioniert doch angeblich das Spiel: ich promote deinen Film, du redest mit mir über interessante Dinge. Nur, dann muss man auch mal interessante Dinge gefragt werden.
    3. Die Kuttner interessiert mich nicht. Keine Ahnung, was die mal für ne Sendung hatte. Ich habe dunkel was von „die Kuttner sitzt am Tisch, ist niedlich, und läd sich ihre Lieblingsbands ein“ in Erinnerung.

    Naja, aber Kern der Sache ist ja: Unterhaltung zum Mitdenken (beschreibt das nicht sowieso eher ne Quizshow?) – nicht mit Frau R.

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