Sonderurlaub

Ich habe Sonderurlaub, denn das Glückskind war recht krank und benötigt meine Betüdelung. Ich bin etwas weniger krank, könnte aber auch Betüdelung gebrauchen. Ich bin hier aber die Erwachsene und versuche daher, mir die Tage einigermaßen schön zu machen.

Das klingt jetzt so, als wäre es schlimm, das Kind zu betüdeln. Ist es überhaupt nicht. Okay, allermeistens nicht. Denn es ist ein liebes, lustiges, freundliches Kind – es sei denn, es kriegt Langeweile. Deswegen waren wir heute auf dem Spielplatz.

Ich mag Spielplätze. Der Sand und die Sonne erinnern mich immer an Urlaub am Meer, ich habe gerne Sand in den Sandalen (deswegen heißen die ja auch so). Ich mag also Spielplätze, so lange nur 2, 3 andere Kinder Mütter/Eltern da sind und man sich nicht ins Gehege kommt.

Was ich nämlich nicht leiden kann (und ich hab das immer für ein Gerücht gehalten) sind die Gespräche der anderen Eltern. 1. so laut, dass ich sie hören muss. 2. so hohl, dass ich auch noch das Echo ertragen muss. Ich hab ja auch nicht immer geistige Höhenflüge, aber was da zusammengebrabbelt wird ist schon manchmal schlimm. Und was ich fast noch schwieriger finde, ist der Ton, mit dem manche Eltern ihre Kinder anmaulen. Herrje, ich bin auch nicht immer die Geduld in Person, ich versuche aber zumindest auf dem Spieplatz – aka Öffentlichkeit – die Gemütsmama zu sein, die ich sein möchte und über die weitesten Teile des Tages auch bin.
Das heißt nicht, dass ich tatenlos zusehen würde, wie mein (geschätzt) 8-jähriges Kind (nicht im Bild) sich voller Wucht (und mit Helm) auf folgendes Spielgerät schmeißt, auf dem gerade ein Anderthalbjähriges (im Bild) herumkrabbelt:

IMG_20150617_144923

Nachdem ich das Anderthalbjährige, dass sich ordentlich durchgeschüttelt ans Spielgerät klammerte und jämmerlich weinte, beruhigt hatte, hab ich geguckt, ob sich irgendein/e Erwachsene für zuständig hielt. Nö.

Gesagt hab ich nur zum Kind, dass das jetzt wohl ein bisschen heftig war, weil ich auch erst gar nicht wusste, wer die zugehörige Mutter ist. Diese sagte dann nur zu mir: „War das meiner? Oh, das passt zu ihm“. Und nix zu ihrem Kind.

Kurz hab ich gedacht, ich müsste ein Fässchen aufmachen, andererseits: ich kann ja schlecht anderer Kinder Eltern erziehen, auch wenn einige es wirklich nötig hätten…

Zurück zum Sonderurlaub: Was machen wir denn morgen schönes? So vielleicht ohne allzu viele andere Menschen?

Ein Gedanke zu „Sonderurlaub“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert